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Gemeinde Pettendorf

Wissenswertes über die Gemeinde

Vor- und frühgeschichtliche Funde bezeugen, dass der Raum Kneiting-Mariaort zum bayerischen Altsiedelland gehört. Innerhalb des Gebietes der früheren Gemeinde Pettendorf konnten vorgeschichtliche Siedlungsplätze bisher nicht nachgewiesen werden.

Der Ortsadel in Mittelalter

Die Herren von Pettendorf, die wahrscheinlich 1119 ausgestorben sind, zählten zu den bedeutendsten Adelsgeschlechtern des Nordgaues. Mit dem Antritt der Pettendorfer Erbschaft begründeten die Wittelsbacher im Nordgau ihre Machtposition im 12. Jahrhundert. 1091 wird ein Friedrich de Bettendorf in einer Urkunde Kaiser Heinrichs IV. für das salische Hausbistum Speyer genannt. Heilica, die Tochter Friedrichs III von Pettendorf, heiratete vor 1115 den Grafen Otto von Wittelsbach, den Vater des späteren Herzogs Otto I., und wurde damit zur Stammmutter des wittelsbachischen Hauses. Heilwiga, eine weitere Tochter, bekam Gebhard von Leuchtenberg zum Gatten, den Stammvater der nachmaligen Landgrafen von Leuchtenberg.

Die Neuzeit

Der Landshuter Erbfolgekrieg 1504/1505 leitete eine neue Phase in der Geschichte des Raumes der heutigen Gemeinde Pettendorf ein. Der südliche Abschnitt mit den Ortschaften Kneiting und Mariaort blieb bayerisch. Der Großteil des Gemeindegebietes aber wurde davon abgetrennt und dem neugebildeten Fürstentum Pfalz-Neuburg zugeschlagen. Die Grenze zwischen Bayern und Pfalz-Neuburg verlief in Ost-West-Richtung zwischen Kager und Aichahof, Hinterberg und Kneiting weiter in Richtung Etterzhausen. Sie deckte sich mit den Grenzlinien der späteren Gemeinden. Für drei Jahrhunderte gingen die geteilten Gebiete nun getrennte Wege. 1542 führte Pfalzgraf Ottheinrich sein Territorium der lutherischen Lehre zu. Die beiden Klöster in diesem Landesteil, Pielenhofen und Pettendorf, wurden aufgehoben, ihm Besitzungen in Form landesherrlicher Klosterämter weiter verwaltet. Nach 1542 wurde die politische Grenze von 1505 zugleich eine konfessionelle Grenze, die den heutigen Gemeindebereich durchschnitt. Die unterschiedliche religiöse Entwicklung währte bis 1613, als der pfalzneuburgische Landesherr Wolfgang Wilhelm unter dem starken Druck seines Münchener Schwagers, Herzog Maximilian I. von Bayern zum Katholizismus zurückkehrte.

Ab 1632 bekamen die Bauerndörfer vor den Toren Regensburgs die Auswirkungen des 30-jährigen Krieges zu spüren. Nach Kriegsende war die Bevölkerung in der Pfarrei Pettendorf auf ein Drittel zurückgegangen.

An der Verwaltung des Gebietes änderte sich während des 17. und 18. Jahrhunderts nichts. Pettendorf blieb Teil des pfalzneuburgischen Amtes Hainsacker beim Landgericht Burglengenfeld bis ins beginnende 19. Jahrhundert. 1808 wurden die Gebiete der Jungen Pfalz dem neugeschaffenen Regenkreis eingegliedert, aus dem 1837 der Regierungsbezirk Oberpfalz hervorging. Damit endete das neuburgische Kapitel in der Geschichte des Raumes um Pettendorf, das 1505 begonnen hatte. Über den räumlichen Umfang der nun geschaffenen Gemeinden Kneiting und Pettendorf bestanden keine Differenzen, sie stimmten mit den früheren Herrschaftsräumen überein. Die Gemeinde Pettendorf spiegelte den alten Klosterbezirk wider, der durch die Säkularisation zerschlagen worden war. Die Grenzen der Gemeinde Kneiting stimmten mit denen des bisherigen Westzipfels des bayerischen Landgerichts Stadtamhof überein. Auch im 19. Jahrhundert wirkte somit die geschichtliche Entwicklung der vorausgegangen Jahrhunderte noch immer nach. Sie reichte bis in unsere unmittelbare Gegenwart hinein. Dann eigentlich wurde diese alte Binnengrenze erst mit der Gemeindereform von 1918 überwunden, mit der die Gemeinde Kneiting in die Gemeinde Pettendorf eingegliedert wurde.

Die Landwirtschaft war die dominierende Erwerbsquelle. Um 1838 waren die Ortschaften in unserer Gemeinde zum Teil reine Bauerndörfer. Auch Wein wurde hier früher angebaut. Handwerk und Gewerbe entwickelten sich in den einzelnen Ortschaften recht unterschiedlich. Während nach Kriegsende die Landwirtschaft ihre dominierende Stellung verlor, nahmen Gewerbe und Handwerk einen deutlichen Aufschwung.

In den größeren Ortschaften sind in letzter Zeit Wohngebiete entstanden, so dass die Landwirtschaft eine untergeordnete Rolle spielt. Die infrastrukturellen Einrichtungen wurden auf ein relativ hohes Anspruchsniveau gebracht.

939 zählte Kneiting 426 und Pettendorf 927 Einwohner, Tendenz steigend. Ab 1948 ging die Bevölkerungszahl in den beiden Gemeinden zurück. Ab 1956 stieg mit dem Zuzug von Flüchtlingen die Einwohnerzahl wieder an. Eine rege Bautätigkeit setzte ein, so dass für das Jahr 1977 in Kneiting 504 und in Pettendorf 1.591 Bewohner gezählt werden konnten. Im Jahre 1998 ist die Einwohnerzahl der Großgemeinde auf 3.200 angestiegen.